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musica ricercata
 


musica ricercata


EUROPÄISCHE PROJEKTE

 

HELLENIKA Dialogo della musica antica et della moderna

Die Musik der griechischen Antike, ihre auf harmonikalen Vorstellungen beruhende Theorie, die der abendländischen Musikentwicklung zugrunde liegt, und die Entzifferung von musikalischen Fragmenten, die seit dem 3. Jh. v. Chr. überliefert sind, haben schon im 16. Jahrhundert das Interesse jener Komponisten geweckt, die der Florentiner Camerata nahe standen und sich mit einer neuen „monodischen“ Vortragskunst beschäftigten (vgl. V. GALILEI, Dialogo della musica antica et della moderna, 1581). Aus der für die Camerata typischen Verknüpfung von historischem Interesse mit dem Wunsch nach musikalischer Erneuerung ist vor 400 Jahren in Florenz die Oper entstanden.

1995 hat Michael Stüve einen großen Teil der aus der Antike überkommenen musikalischen Fragmente zu einem Zyklus zusammengefasst und in seiner Suite „Hellenika“ musikalisch bearbeitet, die 1996 bei den Festspielen in Monfalcone und Florenz (Maggio Musicale Fiorentino) große Beachtung fand. Parallel dazu konzipierte er das Projekt HELLENIKA – Dialogo della musica antica et della moderna, das von der Europäischen Kommission in die Programme Kaleidoskop 1996 und Kaleidoskop 1997 aufgenommen wurde.

Das Projekt förderte die Aufführung antiker Musikfragmente und von ihnen inspirierter Werke des Barockzeitalters sowie Seminare, Konferenzen und Publikationen zur Musik der Antike, die in intensiver Zusammenarbeit mit Instituten im In- und Ausland realisiert wurden, darunter das Archäologische Museum Florenz, das Byzantinische Museum Korfu, die „Scuola Normale Superiore“ Pisa, das Konservatorium „Luigi Cherubini“ Florenz, die Hochschule für Musik und bildende Kunst in Wien sowie die Bibliotheken „Laurenziana“, „Riccardiana“ und „Nazionale Centrale“ in Florenz.

Hellenika

  • Euripide Fragment des Orest (Pap. Wien G 2315)
  • Athenaios Päan „Keklyth’ Helikona bathydendron“ (Delphi, Inv. 517, 526, 494,499)
  • Anonym Instrumentalfragmente (Anonymi Bellermann §§ 97, 100, 104)
  • Seikilos Epigramm und Skolion „Hoson zes“ (Kopenhagen, Inv. 14897)
  • Mesomedes Invokation der Muse „Aeide musa moi phile“ (erste Veröffentlichung durch V. Galilei, 1581)
  • Mesomedes Invokation der Kalliope „Kalliopeia sopha“ (V. Galilei, 1581)
  • Anonym Lamento auf den Tod des Ajax „Autophono cheri“ (Pap. Berlin, Inv. 6870)
  • Anonym „Chrysea phorminx“ (Beginn der ersten Pythischen Ode Pindars, Athanasius Kircher, „Musurgia universalis“, 1650)
  • Limenios Prosodion (Päan, Delphi, Inv. 214)
  • Mesomedes Hymnus an Nemesis “Nemesi pteroessa” (V. Galilei, 1581)
  • Anonym Instrumentalstück (Pap. Berlin, Inv. 6870)
  • Anonym Fragment eines frühchristlichen Hymnus (POxy. 1786))
  • Mesomedes Hymnus an die Sonne „Chionoblepharu pater Aus“ (V. Galilei, 1581)

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